Presse Bericht über uns "Gefragte Stahlprodukte made in Brensbach"

Landrat und Bürgermeister erörtern Lage der Gemeinde und besuchen Firma Stahlbau Götz OHG

Von der Vitalität Odenwälder Unternehmen hat sich Landrat Frank Matiaske kürzlich in Brensbach überzeugen können. Im Rahmen seiner Gemeinde- und Firmenbesuche war er gemeinsam mit Bürgermeister Rainer Müller bei der Stahlbau Götz OHG zu Gast. „Auch dieses Unternehmen gehört zu den, hidden champions‘, die wir hier haben“, so Matiaske. 

Über die Situation von Brensbach im Allgemeinen hatten sich Landrat und Bürgermeister zuvor in einem Vier-Augen-Gespräch ausgetauscht – Themen waren unter anderem die Gewerbegebiet-Entwicklung gemeinsam mit Fränkisch-Crumbach, die interkommunale Zusammenarbeit im Odenwaldkreis und der immer mehr spürbare Fachkräftemangel in der kommunalen Verwaltung. Beeindruckt zeigte sich Landrat Matiaske von den neuen Räumlichkeiten des Brensbacher Gemeindearchivs. 

Den Produkten von Stahlbau Götz begegnet man buchstäblich im Vorübergehen – in fast allen Großstädten der Metropolregion Rhein-Main-Neckar sind sie zu finden, ob in Parks, an Straßen oder Wegen. Die Rede ist von sogenanntem „Stadtmobiliar“, Einrichtungen für den öffentlichen Raum. So sind etwa Offenbach, Frankfurt, Darmstadt und Wiesbaden mit Pollern und Kleingeländern aus dem Ortsteil Nieder-Kainsbach ausgestattet, wie Firmeninhaber Peter Kratz beim Rundgang durch das Unternehmen erzählt, das sich an der B38 befindet. 

Der heute 60-jährige Inhaber übernahm das Unternehmen vor zehn Jahren von Annemarie Götz, der Frau des verstorbenen Helmut Götz, dem Sohn und Nachfolger von Heinrich Götz, der es in den 1960er Jahren gegründet hatte. Anfangs lag die Ausrichtung noch auf Stahlbauteilen und Umweltschutzeinrichtungen, ab den 1980er Jahren fand dann eine Spezialisierung auf Stadtmobiliar statt. Für Kratz war es durchaus eine Herausforderung, mit 50 Jahren und nur einem verbliebenen Mitarbeiter den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen und das Unternehmen fortzuführen. Bereut hat er es nicht. 

Zu seinem Mitarbeiterstamm gehören heute acht Festangestellte sowie ein Meister und ein Auszubildender. Maschinell und technisch ist die Firma sehr gut ausgestattet und wurde in letzten Jahren durch gezielte Investitionen kontinuierlich erweitert, modernisiert und digitalisiert – vom Warenwirtschaftssystem über die Konstruktion, Offlineprogrammierung und Maschinenerweiterungen bis zur Pulverbeschichtung. 

Dem Firmeninhaber zufolge ist das Sortiment des Unternehmens breit aufgestellt. Außer Pollern werden etwa Kleingeländer für Parks, aber auch Baumschutz- und Fahrradbügel, Absperrpfosten, Schranken oder Pflanzgefäße hergestellt. Großkunden wie BASF zählen zu den Abnehmern der Brensbacher Stahlprodukte. Das Unternehmen kommt dann ins Boot, wenn es von Architekten, Baufirmen und Landschaftsgestaltern angefragt wird. Zu sehen ist dies auch an Schulen des Odenwaldkreises in Form von Pergolas oder Fahrradständern. Aktuell arbeitet man unter anderem an großen Hochbeeten für Ulm, Wiesbaden und Frankfurt. 

Besonders interessante Produkte sind die Hochbeete aus Cortenstahl, verzinkt oder pulverbeschichtet, die individuell nach Vorgabe des Kunden gefertigt werden. Von der Entwurfs- und Freigabezeichnung bis zum Einbauplan bekommt der Kunde ein Produkt, welches ohne Nacharbeit vor Ort verbaut werden kann. 

Das zweite sehr wichtige Standbein ist der Maschinenbau. Hier stellt die Firma unterschiedliche Teile her. Ein Beispiel sind Maschinengehäuse für die Firma Hofmann in Pfungstadt (Auswuchtmaschinen). Diese werden vom ersten Brennschnitt bis zur finalen Pulverbeschichtung komplett im eigenen Haus gefertigt. Zugekauft wird nur das Rohmaterial. 

Bürgermeister Müller ist begeistert: „Das ist Engineering at its best aus dem Odenwald.“ 

Bei dem Besuch wurden auch ernstere Töne angeschlagen, denn die aktuellen weltpolitischen Themen sparen auch den Odenwaldkreis nicht aus. Auf die Frage von Landrat Matiaske, ob Kratz von den gestiegenen Energiepreisen und vom allerorts vorhandenen Mangel an Personal betroffen sei, antwortet er: „Natürlich wird perspektivisch auch der Fachkräftemangel eine große Rolle spielen, allerdings ist die Situation im Moment noch etwas entspannt. Ich bin noch gut aufgestellt, denke teamorientiert und versuche, meine Mitarbeiter langfristig zu halten. Allerdings treiben uns die steigenden Energiekosten um.“ Durch den exorbitanten Anstieg der Stromkosten werde seit kurzem auch Photovoltaik im Betrieb genutzt und immer wieder an jeder Ecke optimiert. „Der Gesetzgeber lässt den Mittelstand hier allerdings mit seinen Problemen allein. Insbesondere die Personengesellschaften tragen hier große Risiken, da wir heute nicht wissen, was morgen kommt. Eine Planbarkeit auf längere Zeit würde uns hier einfach weiterhelfen. Immerhin hatten und haben wir keine Probleme an Stahl zu kommen, er ist nur zeitweise sehr teuer geworden. Glücklicherweise benötigen wir keine Elektronikbauteile, sonst sähe die Situation oft ganz anders aus.“

Landrat Matiaske und Bürgermeister Müller betonten, die Erfahrungen aus dem Gespräch mitzunehmen und auf höherer politischer Ebene einzubringen. So wie Stahlbau Götz ergehe es derzeit vielen Betrieben, die die aktuellen Unsicherheiten der Energiethematik umtreibe. Das Energiegesetz bereite vielen Probleme, denn letztlich hänge die Existenz vieler kleiner und mittelständischer Unternehmen davon ab. Für die Region seien gerade diese aber extrem wichtig, „sichern den Standort Odenwaldkreis und bieten vielen Menschen Arbeitsplätze und damit Familien ein Einkommen“. 

Quelle: https://www.odenwaldkreis.de/de/pressemitteilungen/2023/august/gefragte-stahlprodukte-made-in-brensbach/

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